ENSISHEIM 1492
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Ensisheim LL6 br. ; France, fell 1492, 12.1 g (ex coll. A. Lang / J. Schwade). |
"On Wednesday, Nov. 7, the night before St.Martin‘s day, in the year of our Lord 1492, a
singular miracle happened: for between the hours of eleven and twelve a loud clay of thunder took place, with a long continued
noise, which was heard at great distance; and a stone fell from the heavens in the Ban of Ensisheim which weighed 260 pounds;
and the noise was much louder in other places than here. A child then saw it strike on a field situated on the upper Ban,
towards the Rhine and the In, near the canton of Gisgane, which was sown with wheat. It did no hurt, except that it made a
hole there. It was afterwards transported thehence; and a great many fragments were detached from it, which the land-vogt
forbade. It was then deposited in the church, with intention of suspending it as a miracle; and a great many people came hither
to see this stone, respecting which there were singular discourses. But the learned said they did not know what it was, for
it was something supernatural that so large a stone should fall from the atmosphere; but that it was a miracle of God: because,
before that time, nothing of the kind had ever been heard of, seen, or described. When this stone was found, it had entered
the earth to a depth equal to the height of a man. What every body asserted was, that it had been the will of God that it
should be found. And the noise of it was heard at Lucerne, at Villing, and many other places, so loud, that it was thought
the houses were all overturned. And when king Maximilian was there, the Monday after St. Catharine‘s day of the same
year, his royal excellency caused the stone which had fallen to be carried to the castle; and after conversing a long time
with his lords, he said that the people of Ensisheim should take it: and he gave orders that it should be suspended in the
church, and that no person should be permitted to take any part of it. His excellency, however, took two fragments; one of
which he kept, and the other he sent to Duke Sigismund of Austria. The people talked a great deal of this stone, which was
suspended in the choir, where it still is, and many came to see it." Source: Monthly Magazine, Volume
16, December 1, 1803: Curious facts relating to stones and other substances, said to have fallen at different periods, and
in different places, from the clouds.
1492
Der grüsam Donnerschlag von Ensisheim
Tausend vierhundert neunzig zwey
Hört man allhier ein gross Geschrey
Dass zunächst draussen vor der Stadt
Den siebenten Wintermonath
Ein großer Stein bey hellem Tag
Gefallen mit einem Donnerschlag
An Gewicht dritthalb Centner schwer
Von Eisenfarb bringt man ihn her
Mit stattlicher Prozession
Sehr viel schlug man mit Gewalt davon.
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Old woodcut showing the Ensisheim meteorite fall in 1492. |
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The main mass of 53.831 kg can be seen at the town hall of Ensisheim. |
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Ensisheim LL6 br.; France 1492 w. Monnig #, 4.1 g |
BARBOTAN 1790
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Barbotan H5 vnd.; fell in France 1790 July 24, 2.60 g. |
BESCHREIBUNG eines feurigen Meteors, das am 24sten Juli 1790 in Gascogne gesehen wurde, von Baudin, Prof
der Phys. in Pau.
„Der 24ste Juli 1790, ein Sonnabend,
war ein sehr warmer Tag gewesen; noch am Abend war die Luft ruhig und heiter und der Himmel völlig wolkenlos. Der Mond, (es
war ungefähr 30 Stunden vor dem Vollmonde,) schien sehr hell, und ich ging, um etwa halb zehn Uhr, mit Herrn von Carris Barbotan
im Hofe des Schlosses zu Mormes auf und ab, als wir uns
plötzlich von einem weisslichen Lichte, welches das Mondlicht verdunkelte, umgeben sahn. Als wir aufwärts blickten, sahen
wir fast in unserem Zenith eine Feuerkugel, grösser als
der Mond, mit einem 5 - 6mahl längeren Schweife, der von der Kugel ab immer schmäler wurde und in eine Spitze auslief. Kugel
und Schweif waren matt-weiss, die Spitze dunkel -, fast blutroth. Das Meteor zog mit ausnehmender Geschwindigkeit von Süden
nach Norden. Zwei Sekunden nachdem wir dessen ansichtig geworden waren, theilte es sich in mehrere Stücke von beträchtlicher
Grösse, die wir in verschiedenen Richtungen herabfallen sahn, ungefähr nach der Art, wie ich es mir bei einer Bombe, die in
der Luft platzt, denke. Einige dieser Trümmer, (wo nicht alle,) wurden blutroth, wie die Spitzen des Schweifes, und alle erloschen
noch in der Luft.
Ungefähr 5 Minuten nachher erfolgte ein
heftiger Donerschlag, oder vielmehr eine Explosion, als ob mehrere grosse Artilleriestücke losgebrannt würden; der Luftdruck
war dabei so stark, dass die Fenster in ihren Rahmen zitterten, und einige sich öffneten. Wir gingen in den Garten. Das Getöse
dauerte noch fort, und schien senkrecht über uns zu seyn; einige Zeit nachdem es aufgehört hatte, hörten wir ein dumpfes Getöse,
das sich längs der Kette der 15 Lieues entfernten Pyrenäen in Echos zu verlängern schien, immer schwächer wurde, und überhaupt
gegen 4 Minuten dauerte. Zugleich verbreitete sich ein sehr starker Schwefelgeruch, und bald darauf erhob sich ein frischer
Wind.
Als wir einigen den Ort zeigen wollten,
wo das Meteor sich zertheilt hatte, sahen wir an der Stelle ein kleines weissliches Wölkchen, durch welches 3 Sterne im Hinertheile
des grossen Bären bedeckt waren, so dass man sie kaum noch erkennen konnte. Aus der Zeit zwischen dem Zerspringen des Meteors
und der Explosion liess sich vermuthen, dass dieses wenigstens 7 bis 8 Meilen über der Erdfläche geschehen seyn müsse. Auch
vermuthe ich der Meteor müsse etwa 4 Lieues nördlich von Mormes
niedergefallen seyn; welches bald durch die Nachricht bestätigt wurde, (4 Stunden nördlich und 5 Stunden nordöstlich von Mormes,) eine Menge Steine herabgefallen sey.
Aus den Erzählungen mehrerer unterrichteter
und glaubwürdiger Leute lässt sich schliessen, dass das Meteor in einer kleinen Enfernung von Juliac zersprungen sey, und
dabei in einem Umkreise von 2 Lieues im Durchmesser Steine von verschiedener Grösse habe herabfallen lassen. So wenig bebaut
dieses Heideland auch ist, so fielen doch einige Steine neben Häusern, in den Höfen und Gärten nieder, und in den Wäldern
fand man Aeste zerbrochen und abgerissen. Viele hörten beim Herabfallen dieser Steine ein starkes Zischen; andere wollten
während des Meteors selbst eine Art von Knistern gehört haben, wovon wir indess nicht das mindeste bemerkt hatten. Man fand
18 bis 20 Pfund schwere Steine, die 2 bis 3 Fuss tief in den Erdboden eingesunken waren, und die man wirklich hatte herabfallen
sehn; ja man will 50 Pfund schwere Steinmassen gefunden haben.“ (Aus: Annalen der Physik; Band 13).
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Original label that accompanied the Barbotan meteorite above. |
Frech text (thanks to Renaud Mathieu!): "Fragment d'environ 9 pouces de diamètre, pierre qui passé 7 à 8 ans, fit une explosion près de
Roquefort au Sessquit(?); elle écrasa une chaumière, et fit un trou conique d'environ 5 pieds; tua le
metayer et du bétail."
English translation: 9 inch diameter fragment, stone that made an explosion 7 or 8 years ago, close to Roquefort, at the Sessquit(?);
it crunched a farm (smallholding) and made a 5 foot conical hole; killed the farmer and some cattle.
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Barbotan H5 vnd.; France, fell 1790; 1.05 g w. old label |
L'AIGLE 1803
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L' Aigle L6 br.; France, fell 1803, 24.8 g w. label |
APT 1803
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Apt L6 vnd.; Vaucluse, France, fell 1803 October 8; 3.197 g (ex coll. NEMS / D. New).). |
Aus dem hamburger Correspondenten, 1803,
No. 192.
"Am 8ten October hörte man zu Apt in der
ehemaligen Provence ein Getöse wie Donner oder Kanonenschüsse, und unter einem lange anhaltenden Gezische fiel ein 7pfündiger
Stein aus der Luft. Es wurde ein Protokoll über diese Begebenheit aufgenommen, und dieses Protokoll sammt dem Steine dem pariser
Nationalinstitute zugeschickt. Der Stein ist denen, die man zu l‘Aigle gefunden hat, vollkommen ähnlich."
Auszug aus dem vom Unterpräfect zu Apt aufgenommenen
Protokolle.
"Den 8ten October, Vormittags um halb elf
Uhr, als der Himmel nur mit leichtem Gewölke bedeckt, und das Wetter hell war, hörte man zu Apt ein Krachen wie von einem
Vierpfünder, der in der Entfernung von einer Viertelmeile abgebrannt wird. Ein Landmann und seine Frau, die sich ¼(?) Stunde
von Apt, etwa 500 Schritte von dem Weinberge des Bürgers Davaux befanden, hörten 6 bis 7 Minuten (Sekunden?) lang ein Pfeifen
in der Luft, das immer stärker wurde und das Fallen eines Körpers ankündigte. Die Frau blickte erschrocken auf, und sah einen
schwarzen Körper in den Weinberg herabfallen; beide hörten den Schlag, womit des Zischen aufhörte. - Mehrere andere in der
Nachbarschaft hatten gleichfalls das Zischen gehört, und die Nachricht von dem Herabfallen eines schwarzen Körpers verbreitete
sich bald in der ganzen Gegend. Man suchte in dem Weinberg des Bürgers Davaux nach, doch die beiden ersten Tage vergebens.
Endlich entdeckte man am 10ten October, etwa 50 Schritte vom Wohnhause, ein sehr beträchtliches Loch, und darin, als man nachgrub,
einen sehr harten Stein, der ungefähr 10 Zoll in der Erde steckte und 7 Pfund 6 Unzen wog." - Dieser Stein ist den Nationalinstitute
in Paris überschickt worden, und am 20sten November in Paris angekommen. Er hat dieselbe Beschaffenheit als die übrigen aus
der Luft gefallenen Steine, und ist in das naturhistorische Museum niedergelegt worden.
CHARSONVILLE 1810
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Charsonville H6 vnd.; fell in France 1810 November 23, 12.5 g, prov.: MNHN Paris, off Nr. 2735. |
Beschreibung des Meteorsteins, der
zu Charsonville bei Beaugency am 23. Nov. 1810, herabgefallen ist (...), von Vauquelin. Aus: Annalen der Physik; Band 40.
Bericht des Arztes Pellieux zu Beaugency:
"Freitags, den 23sten November um halb zwei
Uhr nachmittags, bei sehr stillem und heiterem Wetter und Südwind (...) hörte man in der Stadt, und besonders auf dem Lande,
eine Explosion, welcher man drei starke auf einander folgende Detonatio- nen, wie von einer bedeutenden Mine, oder vielmehr
von einem auffliegenden Pulvermagazine, unterschied. Die Landleute waren um so mehr in Schrecken gerathen, da sie das Getöse
nicht nur stärker gehört hatten, sondern auch eine Feuerkugel in der Luft gesehen hatten, die von Norden nach Süden flog,
und im Augenblicke der Explosion einen bedeutenden feurigen Schweif in ihrer ganzen Richtung bildete."
Bericht eines Pächters namens Hénault:
„Als ich gestern Nachmittag um Viertel
auf zwei Uhr mit einem Knechte aus dem Pachtgute gegangen war, sahen wir in der Luft eine ansehnliche Feuerkugel, die von
Norden kam, und die, nachdem sie einen weiten Raum durchflogen hatte, über unsern Köpfen platze, wobei sie nach allen Seiten
Feuer und Flammen spie. Wir hörten sogleich drei Schläge, welche einer einige Zeit nach dem anderen folgten, und die uns drei
starken Kononenschüssen zu gleichen schienen. Auf dieses Getöse folgte ein ausserordentliches Pfeifen, welches von einem von
dichtem Rauch begleiteten Steine entstand, der in sehr geringer Enfernung von uns herabgeschleudert wurde, und da, wo er auffiel,
die Erde bis in eine Höhe von 5 Fuss aufwärts trieb. Als wir von dem ersten Schrecken zurück gekommen waren, giengen wir nach
dem Orte, wo er herabgefallen war, warteten indess einige Zeit, aus Furcht, er möge sich wieder erheben; auch bedurften wir
Werkzeuge, um ihn herauszuarbeiten, da er fast 2 Fuss tief in die Erde eingedrungen war. Er war noch heiss, und wog 20 Pfund.
Alle, welche in der Nachbarschaft wohnten, waren bei dem Getöse herbei gelaufen, und jeder wollte ein Stück von dem Steine
haben. Ehe er zerbrochen wurde, war der Stein von einer viereckigen Gestalt, 6 Zoll lang und 5 Zoll breit. Er schlägt am Stahle
Feuer, und giebt einen dumpfen Klang, wenn man ihn mit einem eisernen Werkzeuge schlägt.“
CHANTONNAY 1812
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Chantonnay L6 br.; France, fell 1812 Aug. 5, 17 g with original labels (ex coll. A. Lang). |
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Chantonnay L6 br.; France; 1812 Aug. 5, 4.0 g |
AGEN 1814
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Agen H5 vnd., xen.; France, fell 1814, 6.63 g |
JONZAC 1819
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Jonzac Eucrite; France, fell 1819, 4.7 g w. crust (ex. coll. B.Fectay / MNHN, Paris). |
JUVINAS 1821
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Juvinas EUC mbr.; Fell in France 1821 June 15, 5.1 g |
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Vouillé L6 vnd.; fell in France 1831 May 13, 12.1 g with copy of MNHN Paris label. |
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Esnandes L6; France, fell 1837 August, TKW 1.5 kg; 2.16 g, (ex. coll. Forrest Cureton). |
CHÂTEAU-RENARD 1841
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Château-Renard L6 vnd.; France, fell 1841, 14 g (ex coll. L. Jaworski). |
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Chateau Renard L6; France; fell 1841; 0.535 g |
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